Veranstaltung: So how do we visualize the transition ahead?

DSC04481webSo how do we visualize the transition ahead?
Artistic labor in the context of political self-organization

Eine öffentliche Diskussion basierend auf Vorträgen, Performances, Präsentationen und Videoscreenings von und mit: AG ZEIT, INSISTERE (Ulf Aminde, Sabine Reinfeld), Pieterjan Grandry & Valentina Karga (Market for Immaterial Value), Joshua Schwebel, Marina Vishmidt (W.A.G.E), Ina Wudke (Haben und Brauchen, AG ARBEIT)

Dienstag, 18. August 2015, 18 Uhr
(in Englischer Sprache)
Ort: Flutgraben e.V.
Am Flutgraben 3, Berlin-Kreuzberg

Eine Veranstaltung der AG ZEIT für Zeitstipendien in Kooperation mit Flutgraben e.V.
gefördert durch das Bildungswerk des bbk berlin e.V.
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Marina Vishmidt: Some Issues with Art and Labor ( download)
INSISTERE (Ulf Aminde, Sabine Reinfeld): Avatara Plenara Zeitstipendia
Pieterjan Grandry & Valentina Karga: Market for Immaterial Value
Joshua Schwebel: On the Conditions of Access and Artistic Production
Ina Wudtke (Haben und Brauchen, AG ARBEIT): A Portrait of the Artist as a Worker
Die anschließende Diskussion wird moderiert von Suza Husse, Zoë Claire Miller, Michaela Richter (AG ZEIT).

Seit 2013 fordern Bildende Künstler_innen vom Berliner Senat die Schaffung eines selbstverwalteten Instruments zur Förderung unabhängiger künstlerischer Arbeit. Das von Künstler_innen und Kurator_innen auf Initiative des bbk berlin entwickelte Programm der Zeitstipendien versteht sich dabei nicht nur als realpolitisches Werkzeug zur Verbesserung der wirtschaftlichen Grundbedingungen für Künstler_innen in Berlin, sondern gleichermaßen als kollektiver Reflexionszusammenhang u.a. zu aktuellen (künstlerischen) Arbeitsbegriffen und -politiken, zu Formen der Selbstorganisation, zu Kunst als öffentlichem Gut oder zu Zeit als Grundlage alternativer Wertschöpfung. Dabei schließen die Zeitstipendien an Diskurse und Praktiken an, die in den letzten Jahren aus unterschiedlichen internationalen und lokalen Initiativen hervorgegangen sind, in denen sich Künstler_innen und Kulturarbeiter_innen gegen ihre systemische Prekarisierung und Ausbeutung, und für nachhaltige Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Kunst und der Gesellschaft organisieren.

Ziel der Veranstaltung im Flutgraben e.V. ist es, diese translokalen Beziehungen basierend auf den Beiträgen der Teilnehmer_innen für den Austausch von Erfahrungen und Strategien hinsichtlich der Zeitstipendien und damit in Verbindung stehenden Fragestellungen zu aktivieren. Mit Fokus auf die Verknüpfung von künstlerischer Arbeit und politischer Praxis versammelt So how do we visualize the transition ahead? Akteur_innen und Gefährt_innen von W.A.G.E., Haben und Brauchen und der AG ZEIT sowie Künstler_innen, die Arbeits-, Repräsentations- und Wertschöpfungspolitiken in der Kunst untersuchen und neu denken.

Welche strukturellen Probleme werden adressiert und wie? Welche konkreten Veränderungen, Strukturen, Instrumente sollen erzielt werden und mit welchen Mitteln? Welche Formen der politischen Arbeit, des Protests, der Kommunikation und Verhandlung werden von wem in welchen Kontexten angewandt? Welche Rolle spielen künstlerische Arbeitsweisen (z.B. der Beteiligten) dabei? Wie können sich die verschiedenen Initiativen auf internationaler und lokaler Ebene austauschen und solidarisch stärken? Wie wird mit Hierarchien, (Selbst-) Ausbeutung und Ausschlüssen innerhalb der Zusammenschlüsse und Aktivitäten politischer Selbstorganisation umgegangen?

INSISTERE ist ein 2010 ins Leben gerufene Gemeinschaftsprojekt der Künstler_innen Ulf Aminde und Sabine Reinfeld. INSISTERE untersuchen in performativen Projekten u.a. die (Macht-)Strukturen repräsentativer Arbeit im Kunstfeld und behaupten Gesten der Subjektivierung und Widerständigkeit. Ihre Figur Avatara Plenara Zeitstipendia entstand in Zusammenarbeit mit der AG ZEIT als politischer Kontaktkörper der Künstler_innenschaft für die Kommunikation ihrer Arbeitsrealitäten und Forderungen im Parlament und in verschiedenen Öffentlichkeiten.
www.insistere.org

Pieterjan Grandry und Valentina Karga sind in Berlin lebende Künstler_innen. Mit Blick auf eine neoliberal regierte Welt, untersuchen sie in Market for Immaterial Value Kunst in ihrer Herstellung, Validierung und Zirkulation in Zeiten der immateriellen Ökonomie. In diesem Rahmen schaffen sie online sowie offline Räume der kollaborativen, gesprächsbasierten Wissensproduktion.
www.marketforimmaterialvalue.com

Joshua Schwebel ist ein Künstler aus Montreal, Kanada, und lebt derzeit in Berlin. Seine konzeptuellen, institutionskritischen Arbeiten konfrontieren Repräsentationsdynamiken mit den Konsequenzen der Anerkennung der in der Kunst transportierten potentiell radikalen Inhalte. Als Stipendiat des Conseil des Arts et des Lettres du Québec im Künstlerhaus Bethanien beschäftigt er sich gerade mit der Frage: Wie sind wir als Künstler_innen und Kulturarbeiter_innen an der Schaffung von Bedingungen des Lebens und Arbeitens beteiligt, die in direktem Widerspruch zu den radikalen Idealen in unseren Werken stehen?
www.joshuaschwebel.com

Marina Vishmidt arbeitet als Autorin und Theoretikerin zum Zusammenhang von Kunst, Arbeit und Werten. Sie ist Beiratsmitglied von W.A.G.E. (Working Artists and the Greater Economy) ist eine New Yorker Organisation, die die Zahlung von Künstler_innenhonoraren in Kunstinstitutionen einfordert und reguliert und sich dafür einsetzt, nachhaltige Arbeitsbeziehungen zwischen Künstler_innen und den Institutionen, die ihre Arbeit in Anspruch nehmen, zu schaffen.
www.wageforwork.com

Ina Wudtke ist Künstlerin. In ihren Arbeiten hinterfragt sie hegemoniale politisch-gesellschaftliche Diskurse und versucht subalterne Gegendiskurse zu Themenfeldern wie Identität, Arbeit, Stadt und Wohnen zu stärken. Sie ist Mitglied der AG ARBEIT in Haben und Brauchen, einer seit 2011 in Berlin bestehenden Diskussions- und Aktionsplattform für Akteur_innen aus dem Kunstfeld und angrenzender Tätigkeitsbereiche. Ziel von Haben und Brauchen ist es ein Bewusstsein und Selbstverständnis darüber herzustellen, was heutige künstlerischen Produktions- und Artikulationsformen in Berlin auszeichnet und wie diese erhalten und weiterentwickelt werden können.
www.habenundbrauchen.de www.inawudtke.com

AG ZEIT ist eine Gruppe von Künstler_innen und Kurator_innen, koordiniert von Suza Husse, Zoë Claire Miller and Michaela Richter und gefördert durch das Bildungswerk bbk berlin, die die Zeitstipendienkampagne organisiert.
www.zeitstipendien.de

Flutgraben e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der als Produktionsort künstlerischer Arbeit und Bestandteil eines weltweiten Netzes von Kulturinstitutionen, Projekten und Menschen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen, wissenschaftlichen sowie kulturellen Bereichen neue Modelle der Kooperation zwischen diesen entwickelt und innovative Kulturarbeit leistet.
www.flutgraben.org

Die Veranstaltung wird unterstützt von Cine Plus.
www.cine-plus.de

Marina VishmidtMarina Vishmidt

 

DSC04578webIna Wudtke

 

DSC04544webValentina Karga and Peterjan Grandry

 

 

DSC04483webJoshua Schwebel (und Freunde)

 

DSC04516web

INSISTERE / Avatara Plenara Zeitstipendia